Wohnen mit Service: Alt werden und unabhängig bleiben
Gut aufgehoben in einer Wohnung mit Service
«Die Frage, wie ich im Alter wohne, beschäftigt alle – auch mich», erklärt Michel Schmassmann, Leiter BSB Wohnen mit Service. «Mit meiner Arbeit trage ich dazu bei, Menschen im Alter eine lange Eigenständigkeit zu gewährleisten. Die Leute wollen möglichst lange in ihren vier Wänden leben. Der körperliche Zustand unserer Bewohnenden ist oft gut, der Bedarf nach psychosozialer Betreuung nimmt jedoch zu. Die Vereinsamung spielt eine Rolle oder Personen leiden an Verfolgungswahn oder anderen Ängsten. Die psychosoziale Betreuung wird für uns noch anspruchsvoller, da die Menschen später in ein Pflegezentrum eintreten als früher. Zudem sind mehr Menschen alleinstehend und kinderlos und auf sich gestellt.
Bei uns fühlen sie sich aufgehoben. Sie schätzen den Austausch in unserem Restaurant le bocage am Standort Dalbehof, an den Mittagstischen und an Veranstaltungen. Bei Bedarf bieten wir einen BSB Spitex-Dienst an. Die Menschen sind im Schnitt 83 Jahre alt. Beim Wohnen mit Service im Dalbehof haben wir eine Warteliste, beim neuen Gemeinschaftswohnen im Westfeld gibt es noch freie Studios. Oft wechseln unsere Bewohnenden erst in ein Pflegezentrum, wenn sie intensive Pflege und Betreuung brauchen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind sie beim Wohnen mit Service gut aufgehoben.»
Im Pflegezentrum gute Pflege und Hilfe erhalten
«Es ist gut, dass Menschen heute länger zu Hause leben können, doch es hat Schattenseiten – und die bekommen wir zu spüren: Viele Bewohnende treten zu spät ins Pflegezentrum ein», hält Cyrill Müller, Leiter Wohn- und Pflegezentrum Zum Lamm, fest. «Manche ziehen erst nach einem Spitalaufenthalt zu uns, obwohl sie schon vorher eine 24-Stunden-Betreuung benötigt hätten. Oft geht es den Menschen beim Eintritt so schlecht, dass wir sie nicht mehr richtig vitalisieren können und sie bei uns nicht mehr lange leben. Ich denke, der Grund für dieses Zögern liegt am angestaubten Image von Pflegezentren. Vielen ist nicht bewusst, dass sich die Bewohnenden frei bewegen und beispielsweise ihr Essen selbst auswählen können. Zudem leisten wir mit unserenAktivierungsprogrammen einen wichtigen Beitrag gegen die Vereinsamung. Diese ist meines Erachtens eines der Hauptprobleme und führt oft dazu, dass jemand auch mental schneller abbaut. Bei uns sind die Menschen in eine Gemeinschaft eingebettet und können weiter ihren Hobbys nachgehen, sofern es ihr körperlicher Zustand erlaubt. Das ist wichtig für die Psyche und führt zu einer besseren Gesundheit. Mit Veranstaltungen in unserem neu umgebauten Restaurant Zum goldige Lamm öffnen wir unser Haus für das Quartier und bauen die Hemmschwelle für einen Eintritt ab.»
Aus verschiedenen Wohnformen unter einem Dach auswählen
«Bei uns ist alles unter einem Dach vereint: Ein Pflegezentrum, eine Tagesbetreuung, das Restaurant L’étang und bald eine Wohngemeinschaft für ältere Menschen mit zehn Studios», schwärmt Stefan Billen, Leiter der Wohn- und Pflegezentrums Weiherweg. «Mit dem geplanten Umbau werden die Räume der Tagesbetreuung ausgebaut und erweitert und ehemalige Bewohnerzimmer in Studios umgebaut.
Die Gäste der Tagesbetreuung leben alle noch autonom, schätzen es aber, durch unser Angebot eine Tagesstruktur zu erhalten. Früher wären manche von ihnen längst in ein Pflegezentrum gezogen, heute sind die Leute älter, wenn sie diesen Schritt machen. Entsprechend kürzer wird die Aufenthaltsdauer. In der Tagesbetreuung wird mit Aktivierung, mit Bewegungs- und Gesprächsrunden und Kreativangeboten sehr auf die Wünsche der Gäste eingegangen. Die Idee ist es, dass sie unsere Mitarbeitenden kennenlernen und umgekehrt.
Manche ziehen später in unser Pflegezentrum, da ihnen unser Haus und unser Team vertraut sind. Das Gemeinschaftswohnen wird Anfang 2025 eröffnet werden, wir sprechen damit aktive ältere Menschen an, die sich etwas Unterstützung in ihrem Alltag und Gesellschaft wünschen. Die Verpflegung wird inbegriffen sein und der BSB Spitex-Dienst in der Nähe. Die Angehörige eines Bewohners unseres Pflegezentrums beispielsweise ist bereits interessiert an einem Studio, damit sie in der Nähe ihres Mannes sein kann.»
Die passende Alterswohnung gefunden
«Meine Suche nach einer neuen Wohnung war aufwändig, aus meiner alten musste ich wegen einer Totalsanierung ausziehen», erzählt Yvonne Brenneisen (66 Jahre), aus dem BSB Wohnen mit Service, Basler Dybli. «Für mich war es fast wie ein Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk, als ich an Heilig Abend 2022 und kurz vor meinem Geburtstag den Vertrag für meine neue Alterswohnung erhielt. Im Januar 2023 zog ich ins Basler Dybli. Die ruhige Umgebung gefällt mir. Ich muss mich um einige Dinge nicht mehr kümmern, denn Vieles ist im Service inbegriffen. Im Wohnhaus Basler Dybli achten wir alle ein bisschen aufeinander. So fragen wir beispielsweise nach dem Befinden, wenn der Rollladen bei jemandem am Morgen nicht hoch geht.
Jeden zweiten Donnerstagnachmittag gehe ich hier im Haus ins Dyblicafé, um mit den anderen Kaffee zu trinken und zu plaudern. Unsere gemeinsamen Ausflüge sind besondere Erlebnisse, letztes Jahr waren wir im Rosengarten Ettenbühl.»