100 Tage BSB mit Daniel Stolz
Daniel Stolz ist der neue Direktor des BSB: Er macht eine Einschätzung nach 100 Tagen und skizziert, welchen Beitrag das BSB künftig im sozialen Basel leisten wird.
Seit 100 Tagen sind Sie der neue Direktor des BSB. Wie fühlen Sie sich?
Wie ein Fisch im Wasser und pudelwohl. Ich freue mich seit dem ersten Tag über meine neuen Aufgaben und habe den Wechsel – ich war sehr gerne Geschäftsleiter der Stiftung WohnWerk – keine Sekunde bereut.
Warum haben Sie sich für das BSB und diesen Job interessiert?
Ich war nicht auf Jobsuche. Aber klar: Mit damals knapp 55 Jahren noch einmal eine neue Herausforderung anzunehmen, das reizte mich. Die Dienstleistungen des BSB im Behindertenwesen kenne ich sehr gut. Der Bereich der IV-Massnahmen ist eine Bereicherung und eine Ergänzung zu meinen beruflichen Erfahrungen. Besonders spannend sind die für mich neueren Dienstleistungen für Menschen im Alter.
Wie war Ihre Tour, als Sie alle Standorte des BSB kennengelernt haben?
Ich war beschäftigt mit aktivem Zuhören, Fragen zu stellen, den Überblick nicht zu verlieren und die Chancen, aber auch die Herausforderungen zu eruieren. Ich freue mich auf die Vertiefung der Tour de BSB im zweiten Halbjahr.
Was gefällt Ihnen ganz besonders?
Besonders gefällt mir die Vielfältigkeit. Ebenso beeindruckt bin ich von der positiven Stimmung. Mir ist bewusst, dass es an ganz vielen Stellen grosse Herausforderungen gibt. Wichtig ist jedoch der gute Spirit, den ich überall antreffe.
Wie beurteilen Sie das Unternehmen, nachdem Sie nun die wichtigsten Projekte und Kennzahlen analysieren konnten?
Meine Meinungsbildung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Ich möchte zuerst mit den Beteiligten über die Weiterentwicklung diskutieren und diese dann gemeinsam vorantreiben. Klar ist, dass unsere Branchen und somit das BSB sehr unter Druck stehen. Mit finanziellen Ressourcen muss man sorgfältig umgehen. Die Ansprüche der Gesellschaft, aber auch die Ansprüche des Kantons und der IV an uns steigen.
Es gilt immer wieder auch neue Wege zu beschreiten. Beispielsweise mit dem zukunftsweisenden Socin Haus, in welchem ab Herbst 2025 ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und Studierende zusammenwohnen werden.
Gibt es etwas, das Ihnen missfällt?
Die Schere zwischen den Ansprüchen an uns und unseren Dienstleistungen sowie die Bereitschaft, dafür zu bezahlen, klafft immer weiter auseinander. Dem gilt es entgegenzutreten.
Welche Schwerpunkte möchten Sie als Direktor setzen?
Ein erster Schwerpunkt ist, dass wir unsere Angebote immer konsequent für unsere Zielgruppen weiterentwickeln. Unsere Dienstleistungen sollen DEN Unterschied in der Lebensqualität der Menschen ausmachen. Zweitens, das ist mir ganz wichtig, das geht nur zusammen MIT den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitenden. Dazu gilt es drittens, eine moderne Unternehmenskultur zu pflegen und zu fördern.
Welche strategische Ausrichtung hat das BSB unter Ihrer Führung?
Das BSB soll sich als führender Anbieter für Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung in der Nordwestschweiz weiterentwickeln. Den Bereich Wohnen mit Service gilt es für Menschen im Alter insbesondere für die Babyboomer-Generation weiter auszubauen. Menschen mit IV-Rente werden wir vermehrt dabei unterstützen, im allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten oder sich in der eigenen Wohnung aufgehoben zu fühlen. Selbstverständlich bietet das BSB weiterhin angepasste Arbeitsplätze oder begleitetes Wohnen an. Menschen in IV-Massnahmen gilt es erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu begleiten.
Wie werden die Mitarbeitenden und Partner darauf reagieren?
Ich werde mich sehr dafür einsetzen, dass jede Weiterentwicklung, jede neue Initiative gut und transparent erklärt wird. Wie dann darauf reagiert wird - wir werden es sehen.
Ein Blick in die Zukunft: Wo steht das BSB etwa in 10 Jahren?
An der Spitze. Damit meine ich nicht primär aus Sicht der Grösse. Sondern mit der Qualität unserer Dienstleistungen und mit unserer Positionierung als Arbeitgeber. Aber das kommt nicht von allein. Diese Spitzenposition bedingt einige Anstrengungen.
Was meinen Sie zur UNO-BRK?
Sie ist ein politischer Auftrag, dem ich in meinem früheren Leben als Politiker zugestimmt habe. Die UNO-BRK ist der Leitstern, an dem sich Organisationen wie die unsere auszurichten haben. Das Wichtigste ist für mich persönlich die Wahlfreiheit der Menschen mit Behinderung und der Menschen im Alter, ihre Teilhabe und ihre Teilnahme.
Was machen Sie gerne, wenn Sie nicht ans BSB denken?
Das Leben zusammen mit meinem Mann geniessen.
Zusammenfassung in einfacher Sprache
100 Tage mit Daniel Stolz
Daniel Stolz ist gerne der neue Direktor des BSB. Er sagt: Das BSB hat die Aufgabe, die Teilhabe der Menschen im Alter und der Menschen mit Behinderung zu verbessern. Die Dienst-Leistungen des BSB müssen hervorragend sein. Das BSB muss ein ausgezeichneter Arbeit-Geber sein. Für diese Ziele setzen sich alle Mitarbeitenden gemeinsam ein. Dies ist anstrengend, aber wesentlich. Die UNO-BRK ist für das BSB sehr wichtig.